Quelle: Infofolder Waldviertler Karpfen / NÖ Teichwirteverband / Foto: Florian Kainz
Die Karpfenzucht im Waldviertel ist „Hand-Werk“ und „Natur-Wissenschaft“ im wahrsten Sinne des Wortes. Die Bewirtschaftung der Teiche erfolgt mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Gleichklang mit den Gegebenheiten der Natur. Hoch technische Produktionsverfahren die intensivste Produktionen ermöglichen, der Einsatz von Antibiotika oder chemischen Düngemitteln um jeden Preis wird grundsätzlich abgelehnt. Die Tradition der Karpfenteichwirtschaft reicht dabei in Niederösterreich mehr als 500 Jahre zurück. Das umfangreiche Wissen der Teichwirte kann als Lehrberuf des „Fischereiwirtschaftsmeisters“ erworben werden. Die traditionelle Karpfenteichwirtschaft ist eine der nachhaltigsten Formen der Fischzucht. Das hängt einerseits mit dem Ökosystem Teich und andererseits mit dem Karpfen selbst zusammen. Vergleicht man die Karpfenteichwirtschaft mit der Rinderproduktion, so ist der Teich Stall und Weide zugleich. Das heißt, die Produktionsfläche, der Teich, ist nicht nur Lebensraum sondern auch gleichzeitig Futterplatz für die Karpfen, da sich diese zu etwa 50 Prozent von der im Teich lebenden Naturnahrung, zumeist Wasserflöhe und Bodentiere, ernähren. Und der Rest wird in Form von Getreide zugefüttert. Hier machen sich Teichwirte die Eigenschaft der Karpfen zunutze, Stärke zu verwerten. So kommt man in der Karpfenteichwirtschaft ohne das üblicherweise in Aquakulturen eingesetzte Fischmehl und Fischöl aus, dem Karpfen sei Dank!
Fotos: Florian Kainz / Archiv Aqua
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